Uih, so viele neue, große, tolle und bunte Sachen! Zuerst mal der Grand Canyon. Unglaublich, wie weitläufig und wie verdammt tief der ist. Und das alles nur wegen diesem (scheinbar) kleinen Flüsschen namens Colorado River. Donnerstag sind wir endlich im Grand Canyon National Park angekommen und haben erstmal nur mit großen Augen in die riesige Schlucht bestaunt. Nachdem wir schließlich unseren Zeltplatz bezogen hatten, haben wir uns den Sonnenuntergang reingezogen. Ist recht hübsch, aber nicht so überwältigend, wie ich gedacht habe. Vielleicht standen wir auch nur an der falschen Stelle. Den ganzen Freitag sind wir im National Park rumgekraucht. Samstag ging's Richtung Page zum Powell-Staudamm. Ziemlich großes Gerät, vor allem der Stausee scheint kein Ende zu nehmen. In Ermangelung irgendwelcher schönen und vor allem kostenlosen Strände haben wir uns irgendwo auf nen paar Steine gelegt und sind nen bisschen schwimmen gewesen. Sonntag morgen ging's schließlich auf nach Las Vegas.
Las Vegas, was für eine riesige Kirmes! Diese Stadt ist wirklich überwältigend. Ich wollte schon lange mal die glitzernden Casinos aus der Nähe betrachten und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Den "Strip" entlang (das ist quasi das Herz von Las Vegas) reihen sich Hotel an Hotel, Casino an Casino. Aus jeder Ecke blicken einem irgendwelche Neonröhren oder sonstige Lampen und riesige Bildschirme entgegen. Die großen Hotels wie das MGM Grand oder das Bellagio haben ungeahnte Ausmaße. Sie bestehen nicht etwa nur aus einem Casino mit angeschlossener Bettenburg, nein, scheinbar alle Hotels, die etwas auf sich halten haben ihre eigene Einkaufsmeile. Und natürlich gibt es in oder vor den Hotels jeweils eine oder mehrere spezielle Shows, die zum jeweiligen Thema des "Vergnügungsparks" passen. Vor Treasure Island z.B. findet alle 90 Minuten eine Seeschlacht mit netten pyrotechnischen Effekten statt. Im Aladdin tummeln sich Bauchtänzerinnen und orientalische Artisten, im Venetian kann man sich mit einem Boot durch "Venedig" fahren lassen. Die heftigste Attraktion (auf die wir uns gewagt haben) war allerdings auf dem Stratosphere Tower. Jawohl, ich sagte auf dem etliche hundert Meter hohen Turm. Dort befindet sich nämlich die höchste Achterbahn der Welt und da drüber der höchste Thrillride überhaupt: The Big Shot. Die Achterbahn war ganz interessant, und es ist schon witzig, wenn man teilweise das Gefühl hat, man fällt gleich runter. Aber The Big Shot übertrifft alles. Man wird mit 4 G an einem Mast hochgeschossen, schwebt dann ganz kurz am toten Punkt in der Luft und fällt schließlich im freien Fall wieder runter. Sieht von außen recht amüsant aus, wenn man allerdings selber draufsitzt ist das Gefühl unbeschreiblich. Die vierfache Erdbeschleunigung am Anfang ist der erste, schon recht am Adrenalinpegel schraubende Thrill. Aber dann ist man irgendwann am toten Punkt angelangt. Man hat den Eindruck, vollkommen frei in der Luft zu schweben, denn erstens sieht man vom Stratosphere Tower überhaupt nichts mehr und zweitens ist man für kurze Zeit schwerelos. So hängt man also da, scheinbar Meilen über Las Vegas, und fragt sich, was eigentlich los ist. Doch bevor man mit seinen Überlegungen zu einem Schluß kommt, geht es schon wieder abwärts, und zwar zunächst im freien Fall. Wurde man beim Hochschießen auf seinen Sitz gepresst, so hängt man jetzt an den Bügeln, die über die Schultern gehen. Alter Schwede, wer jemals nach Las Vegas kommt, darf diese Attraktion auf keinen Fall auslassen.
Zur Zeit hocken wir endlich, nach einem langen, anstrengenden und sehr aufregenden Montag, wieder in unserem Hotelzimmer (gegenüber vom New York, New York und dem MGM Grand) und werden erstmal ne Runde schlafen. Morgen fahren wir zunächst den Hoover Damm besichtigen und dann nach Los Angeles. Dort werden wir wohl wieder in nem Hotel übernachten, also lässt das nächste Update hoffentlich nicht lange auf sich warten.
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